Bei diesem Biotop fühlte ich mich direkt an den verbotenen Weiher in Ithilien erinnert. Wenn auch nur wie eine Miniaturausgabe aus der Buchvorlage, so bot der Teich doch ein perfektes Motiv für unseren Plein-Air Workshop auf dem Tolkien-Thing
Ich begann mit einer Bleistiftzeichnung in meinem Skizzenbuch. So konnte ich abchecken, ob das von mir ausgeguckte Motiv wirklich so attraktiv umzusetzen war, wie es mir live in Erscheinung trat. Am meisten reizte mich der wunderbar leuchtend grüne Farn, der aus den Steinfugen wuchs, daher fand er seinen Platz im gefühlten goldenen Schnitt meiner Malfläche.
Der Himmel war größtenteils bedeckt, was mir schöne Schlagschatteneffekte verwehrte, eine eigene Lichtsetzung aber erleichterte.
Beim Malen in der freien Natur ist es nicht mein Anliegen, die Farben genauso zu mischen und wiederzugeben wie ich sie vorfinde, sondern ich möchte ein inneres Bild malen, welches das Gesehene in mir hervorruft. Dabei nutze ich wenige Farben, eine sogenannte limitierte Palette, welche mir ein harmonisches Farbkonzept erleichtert.
Bei der Suche nach den „richtigen“ Farben orientiere ich mich an meinem persönlichen Farbempfinden. Was erscheint mir kühl? Was erscheint mir warm? Was ist weniger wichtig und kann daher farblich gedämpft werden? So taste ich mich mit ersten Farbausmischungen heran, die ich großflächig und verdünnt mit einem Flachpinsel auftrage.
Während sich im Bild eine erste Farbstimmung niederschlägt prüfe ich die Hell-Dunkel Kontraste. Durch schnelles Zwinkern oder eine Sonnenbrille, kann man diese einfach erfassen – es geht aber auch ohne diese Hilfen.
Das meiste Licht setze ich auf meine wichtigsten Bildelemente: Den Farn, die Schilfgruppe und den Wasserfall.
In der zweiten Tageshälfte wird das Wetter schlechter und ich muss schließlich abbrechen. Mit weißer Kreide notiere ich letzte Linien auf meinem Bild. Im Studio angekommen betrachte ich mein Werk. Zum Glück habe ich vor Ort ein paar Fotos gemacht und kann die Szene so mit ein paar Teichrosen ergänzen.
Beim Malen im Studio achte ich darauf meine Vorarbeit nicht durch blindes übermalen von Details zu Nichte zu machen. Das Malen nach Fotovorlage verleitet mich schnell dazu Details fotogetreu wiederzugeben, daher konzentriere ich mich nur in ausgewählten Bereichen auf einen erhöhten Detailgrad und lass übrige Bildpartien so stehen, wie ich sie vor Ort gemalt habe.
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