Heute möchte ich mich einer Studie widmen, nach einem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert. Ich habe mir dazu Herrn Albert Bierstadt herausgesucht, genauer sein recht bekanntes Bild „Among the Sierra Nevada“.
Bierstadt zählt zu den bekanntesten amerikanischen
Landschaftsmalern der Hudson River School und machte mit einigen Kollegen
seiner Zeit die heutigen Nationalparks Amerikas berühmt und später schützenswert.
In monumentalen Eigenkompositionen der vorgefundenen urigen Landschaft setzte
er neue Maßstäbe in der Landschaftmalerei.
In dem von mir für meine Studie ausgewählten Bild ist zudem die Lichtführung sehr
besonders und virtuos von Bierstadt umgesetzt. Neben diesen lebt das Bild von
seiner epischen Komposition und einem ausgewogenen Spiel an Kontrasten. Ein
Grund mehr sich damit einmal näher auseinander zu setzen.
Für meine Studie habe ich eine Maltafel (aus MDF) vorbereitet. Sie ist mit einer hellen erdfarbenden Dispersionsfarbe grundiert und ca. 25 x 20 cm groß. Als erstes teile ich mir das Bild ein wenig in die verschieden Flächen auf und versuche dabei gleich einen möglichst passenden Farbton zu verwenden. Hierbei geht es mir noch nicht darum die Farbtöne genau zu treffen, sondern sie in ihren Farbtemperaturen, Farbgruppen und deren Helligkeit in den Abstufungen grob zu sortieren und die Proportionen des Bildes zu übertragen.
Im zweiten Schritt werden die Abstufungen der Flächen und Bildbereiche zueinander angepasst. Mit Lasuren fasse ich einzelne Bildbereiche zusammen oder lasse sie ineinander fließen. Nun entsteht auch langsam eine räumliche Wirkung im Bild.
Von nun an beginnt das Bild auch langsam Spaß zu machen. Ich male nach und nach Details wie Flussläufe und einzelne Felsformationen. Wichtig ist es dabei sich noch nicht zu sehr in den Feinheiten zu verlieren und auch die restliche Umgebung im Bild weiter zu malen. Ich beschränke mich daher auf die markantesten Details und arbeite dabei vom Hintergrund in Richtung Vordergrund.
Im Grunde arbeite ich so das Bild bis zum Schluss durch.
Einige Details setzen, und dabei immer wieder den Gesamteindruck des Bildes
prüfen. Ich nutze dabei immer wieder Lasuren um Tonwerte anzupassen und gemalte
Texturen aufzuweichen bzw. sie in den Hintergrund zu drücken oder Schatten- und
Lichterflächen zusammenzuziehen.
Abschließend widme ich mich den Spiegelungen im Wasser. Ein wirkungsvoller aber
gar nicht so schwieriger Effekt. Man muss die Spiegelungen nur vage andeuten
und gar nicht so genau malen, unser Auge kombiniert durch den Gesamteindruck
recht schnell eine Wasseroberfläche, die ihr wirkliches Erscheinungsbild aber
erst mit dem Aufmalen der horizontalen Lichtreflektionen bekommt.
Zum Schluss noch die Bäume ergänzen und fertig.
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