Das Licht der Geborgenheit in einer kargen Felslandschaft
Der
Entwurf des Bildes stammt aus dem Jahr 2018. Auf einer 21 x 30 cm
großen Hartfaserplatte malte ich einen diffusen Raum aus zahlreichen Portalen über dessen Himmel sich eine mächtige Felslandschaft erhebt.
Da ich das Bild auf ein Format von 120 x 80 cm umsetzen
wollte, nahm ich mir für den Entwurf deutlich mehr Zeit als gewöhnlich. Wie bei
fast allen Entwürfen, für die ich bereits ein Endformat im Kopf habe,
erarbeitete ich auch diesen in einem maßstabsgetreuen Seitenverhältnis.
Das
am Ende entstandene Bild entspringt einem zu Beginn ganz anders erdachtem
Konzept:
Geplant waren nämlich zwei Bilder, die unter dem gemeinsamen Projektitel „Das
Gefängnis der Freiheit“ sich einander ergänzen sollten.
Das erste Bild sollte nur den unteren Teil des Entwurfes zeigen. Zahlreiche
Portale in einem breiten Panorama mit einer davor erkennbaren Figur. „Wähle
deinen Weg“ sollte es heißen.
Für das Zweite Bild wollte ich den ganzen Entwurf auf einer 120 x 80 cm großen Leinwand umsetzen. Hier sollte eine Figur erkennbar sein, die die Felskante zur Gebirgslandschaft emporklettert oder emporgeklettert ist. Einen festen Titel hatte ich dafür noch nicht gefunden, aber es sollte so etwas wie „Freiheit“, „Ausbruch“ oder „der vergessene Weg“ sein. Angelehnt war das gesamte Konzept an die Geschichte „das Gefängnis der Freiheit“, in der fiktive Wesen in einer Höhlenwelt leben. Die Paralelle zu unserer Infomationsüberfluteten Welt, in der inzwischen sogar Algorythmen versuchen uns zu Entscheidungen zu drängen von denen wir selbst gar nichts mehr mitbekommen, ist selbstverständlich beabsichtigt.
Das
kleinere der beiden Bilder begann ich bereits im April 2018. Als ich das Motiv
dann weitestgehend auf der Leinwand hatte, wurde mir jedoch klar, dass es
überhaupt nicht die Wirkung erziehlte, die ich mir erhoffte. Ich fand es leer
und langweilig und legte das Bild zunächst für einige Wochen beiseite.
Bis heute liegt das Bild auf meiner Ablage der unvollendeten Werke. Ich habe es
jedoch noch nicht aufgegeben und es entwickelt sich mehr und mehr zu einem
neuen eigenständigen Bild.
Die leere, große, bereits vorbereitete Leinwand sollte jedoch nicht leer ausgehen und auch der Entwurf mit seiner wundervollen Felslandschaft lag mir sehr am Herzen. So sann ich lange vor mich hin und malte in Gedanken die Landschaft auf die milchkaffeefarbene Fläche. Wenige Tage später war klar: Die Landschaft muss da drauf, auch wenn mein Entwurf nicht mehr ganz passte. Zum übertragem, musste ich die Landschaft des Entwurfes etwas verschieben und passend rastern. Mit weißer Kreide und Zeichenkohle legte ich dann die Vorzeichnung an.
Nachdem ich die Komposition aus dem Entwurf übertragen hattelegte ich die erstenFlächen in ihren Tonwerten fest. Ich arbeitete nur mit Umbra und Weiß. Die getönte Grundierung bildete einen guten Mittelton von welchem ich wunderbar in beide Richtungen (Höhen und Tiefen) arbeiten konnte.
„Nicht um zu sterben“ sagte ich mir kurzerhand, das ist der Titel! Und ich hätte keinen besseren finden können, stammte er doch nicht einmal von mir, sondern er entsprang einer meiner liebsten Bands aus meiner Jugend: Dornenreich - „Nicht um zu sterben“ war das erste Album dieser avantgardistischen Band aus Österreich, die mich bis heute immer wieder inspiriert.
Nach der monochromem Untermalung folgten weitere farbige Malschichten in überwiegend lasierendem Farbauftrag.
Um das Bild abzuschließen fehlte nun noch eine Figur, die ich für den markanten Felsen im Blickpunkt des Bildes vorgesehen hatte. Um mir eine passende glaubwürdige Pose zu erarbeiten, modellierte ich eine Figur mit handelsüblicher Knete.
Ich wusste zunächst nicht wie groß ich die Figur in die
Landschaft setzen wollte. So groß, dass man sie auf den ersten Blick erkennt?
Aber nein, das hätte wohl die majestische Landschaft für den Betrachter
erheblich verkleinert oder sie gar zerstört. So fiel sie schlussendlich sehr
klein aus und ich hätte mir die Modellierarbeit vielleicht sparen können, aber
so hatte ich eine gute Vorlage.
Ich denke das war eine gute Entscheidung. Die Figur fällt kaum auf, und wer nix
davon weiß muss schon länger schauen um sie zu entdecken.
Das Bild ging 2019 in eine private Sammlung und ist nun nur noch als limitierter Kunstdruck auf Leinwand oder Poster zu haben.
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